Saniertes und umgebautes Sigristenhaus Malters

An der Schwarzenbergstrasse in Malters steht seit 325 Jahren das Sigristenhaus. Es handelt sich um eins der ältesten Häuser in der Gemeinde und war in einem schlechten Zustand. Nach umfassenden Umbau- und  Sanierungsarbeiten konnte das modernisierte Sigristenhaus letztes Wochenende besichtigt werden.

Vor dem Umbau stand das dreistöckige Sigristenhaus mit seinem einstöckigen Anbau leer und war in einem schlechten Zustand. Nach der Sanierung und dem Umbau bietet das Haus drei Mietwohnungen mit jeweils 3,5 Zimmern. Ziel dieses Projekts war es, möglichst viel alte Bausubstanz zu erhalten – wie die Blockbauwände, Sparren und Pfetten. Diesem Grundsatz folgten auch wir in unserer Aufgabe als Fachplanerin.

Komplexes Bauprojekt mit nicht alltäglichen Herausforderungen

Der Bauablauf war bei diesem Projekt anspruchsvoll und die Montagezustände herausfordernd – kein alltägliches Projekt für alle Beteiligten! Zuerst wurde der alte einstöckige Anbau abgerissen, um Platz zu machen für die neue, dreistöckige Erweiterung. Dann wurden die Arbeiten im Untergeschoss angepackt. Das bestehende Kellergeschoss des Haupthauses sollte in Stahlbeton erweitert, die Decke betoniert und auch für den Anbau ein neues Untergeschoss betoniert werden. Zudem sollte das neue Treppenhaus in Massivbauweise errichtet werden. Dafür musste erst einmal Platz geschaffen werden: Eine der Giebelwände und die Gebäudeecken des späteren Treppenhauses mussten vollständig zurück gebaut werden. Diese Baumassnahmen gefährdeten allerdings die Stabilität des Gebäudes. Also mussten zuerst die Last des Daches und der Geschossdecken abgefangen werden. Mit temporären Massnahmen wurde das Gebäude zusätzlich ausgesteift, so dass gefahrenlos am Untergeschoss gearbeitet werden konnte.

Nach Abschluss der Arbeiten im Untergeschoss konnte der neue dreistöckige Anbau in Holzbauweise errichtet werden. Anschliessend wurde der Altbau vollständig entkernt: Alle Geschossdecken und sämtliche Innenwände wurden entfernt. Auch in dieser Phase waren umfangreiche temporäre Stabilisierungsmassnahmen notwendig, um die Gebäudestruktur während der Bauarbeiten zu sichern. Dann folgte der spektakulärste Teil der Arbeiten: Die Aussenwände samt Dach wurden stockwerkweise angehoben – mit Hilfe von Wagenhebern. Dieser Schritt verlangte vom ausführenden Holzbauunternehmen höchste Präzision. So konnten die bisherige Raumhöhe von teilweise nur 170cm korrigiert und die neuen Geschossdecken eingefügt werden.

Schliesslich wurde das alte Wohnhaus noch mit neuen Rundschindeln eingekleidet und der Neubau erhielt eine hinterlüftete Fassade mit einer Holzschalung aus Weisstanne. Brandschutztechnisch gilt das Wohnhaus  mit seinen knapp 13 Metern als Gebäude mittlerer Höhe. Entsprechend mussten wir als zuständige Brandschutzplanerin in Absprache mit der GVL objektbezogene Brandschutzmassnahmen definieren, um die Schindelfassade in Fichte (RF 3) zu ermöglichen.

Projektpartner:innen

Auftraggeberin: Röm.-Kath. Kirchgemeinde Malters
Architektur/Bauleitung: Furrer Fuchs Architektur GmbH, Malters
Holzbauingenieurleistungen, Brandschutzplanung und Qualitätssicherung im Brandschutz QSS 2: holzprojekt AG
Massivbauingenieurleistungen: Felder + Partner Bauingenieure AG, Entlebuch
Holzbau: Schmid & Rüssli Holzbau AG, Malters